Estnische Unternehmen können jetzt einfach mit der Smart-ID-App gegründet werden. Das erste Unternehmen, das online mit Smart-ID gegründet wurde, wurde heute von der Registrierungsabteilung des Kreisgerichts Tartu akzeptiert. Bisher war dies nur mit einer estnischen digitalen ID-Karte oder mobile-ID möglich.
Es ist jetzt noch einfacher, online ein Unternehmen in Estland zu gründen. Die Online-Unternehmensgründung ist nun für Smart-ID-Nutzer über ein neues Selbstbedienungsportal von Unicount möglich.
Unicount verbindet sich direkt über eine API mit dem estnischen Unternehmensregister und bietet dabei zusätzliche Werkzeuge, Dienstleistungen und Anleitungen, um den Gründungsprozess benutzerfreundlicher zu gestalten. Es ist zudem das erste Portal, das Smart-ID für die Unternehmensgründung integriert, was direkt über das estnische Unternehmensregister noch nicht möglich ist.
Smart-ID ist eine mobile App, die 2016 von SK ID Solutions für die Online-Verifizierung und digitale Signatur entwickelt wurde. Sie ist bereits mit einer Vielzahl von Diensten in Estland kompatibel, einschließlich Bank- und Steuerdiensten, und ist besonders beliebt bei e-Residents, die mobile-ID nicht nutzen können. Das Smart-ID-Konto muss am oder nach dem 8. November 2018 registriert worden sein, um zur Gründung von Unternehmen über Unicount verwendet zu werden, da ab diesem Datum neue Smart-ID-Konten den Status einer Qualifizierten Elektronischen Signatur erhielten, gleichwertig mit estnischer mobile-ID und ID-Karte.
Das estnische Zentrum für Register und Informationssysteme, die staatliche Behörde, die das estnische Unternehmensregister betreibt, führte Anfang 2017 die Unternehmensregistrierungs-API ein. Sie soll von Dienstanbietern genutzt werden, die estnische e-Residents bei der Online-Unternehmensgründung unterstützen.
Ingmar Vali, Leiter der Abteilung für Gerichtsregister im Zentrum für Register und Informationssysteme, erklärte: „Wir haben diese API entwickelt, um Dienstanbietern die Möglichkeit zu geben, durch die Kombination öffentlicher und privater Dienste eine bessere Benutzererfahrung zu schaffen. Heute sehen wir, dass etwa 7 % der Unternehmen über die API registriert werden, was ungefähr der Anzahl entspricht, die von Notaren stammt. Die heutige Nachricht über Smart-ID zeigt, dass wir in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor schneller vorankommen können.“
Ivar Veskioja, Vorstandsmitglied von Unicount, sagt, dass die Aktivierung von Smart-ID für die Online-Unternehmensgründung ein offensichtlicher nächster Schritt war: „Wir müssen auch Smartphone- und Tablet-Nutzern ein großartiges Benutzererlebnis bieten. Das bedeutet, dass die ID-Karte nicht das Signaturwerkzeug sein kann. Wir mussten handeln, da Smart-ID bereits doppelt so viele Nutzer hat wie mobile-ID-Konten in Estland. Jetzt kann jeder estnische Einwohner oder e-Resident ein beliebiges Smart-Gerät zur Online-Registrierung eines Unternehmens verwenden.“
Veskioja erklärte, dass die Registrierung eines estnischen Unternehmens mit beschränkter Haftung im Selbstbedienungsportal von Unicount potenziell in drei Minuten durchgeführt werden kann.
Liisa Lukin, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei SK ID Solutions AS, sagt, dass viele öffentliche Dienste bereits mit Smart-ID genutzt werden können, jedoch nicht die Unternehmensregistrierung: „Dies ist also eine gute Nachricht für alle, die Smart-ID nutzen, aber vor allem für unsere e-Residents, die kein mobile-ID-Konto erhalten können. Es ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Privat- und öffentlichem Sektor, um Regierungsdienste für neue Nutzer zu öffnen.“
Unicount begann im Herbst 2019 mit der Betreuung von e-Residents und ermöglichte eine einfache Unternehmensgründung in Estland für Ein-Personen-Unternehmen über ein Selbstbedienungsportal. Seit dem 9. März ist dieser Service für alle Personen mit einer estnischen persönlichen Identifikationsnummer zugänglich, die mit Smart-ID, ID-Karte oder mobile-ID signieren können.
SK ID Solutions ist der Partner des estnischen Staates für die Ausstellung von Zertifikaten für nationale Identitätsdokumente. Das Unternehmen führte Smart-ID 2017 im Baltikum ein. In den ersten 18 Monaten wurden eine Million Smart-ID-Benutzerkonten registriert; drei Jahre später gibt es über 2,6 Millionen Nutzer, die monatlich mehr als 50 Millionen Transaktionen in über 200 E-Services durchführen.
